Ein Festakt für einen unermüdlichen Mahner
Am 7. März 2025 feiert Albrecht Weinberg seinen 100. Geburtstag. Der Holocaust-Überlebende, der sich jahrzehntelang für die Erinnerungskultur eingesetzt hat, wird mit einem feierlichen Festakt in Leer geehrt.
Die Stadt Leer veranstaltet einen offiziellen Empfang im Historischen Rathaus, bei dem Bürgermeister Claus-Peter Horst und zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft und Gedenkstätten seine Verdienste würdigen. Auch in seinem Geburtsort Rhauderfehn findet eine Veranstaltung statt, um sein außergewöhnliches Lebenswerk zu ehren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kann nicht persönlich teilnehmen, hat jedoch seine Glückwünsche übermittelt.
Albrecht Weinberg, geboren am 7. März 1925 in Rhauderfehn, wurde 1943 deportiert und überlebte mehrere Konzentrationslager, darunter Auschwitz und Bergen-Belsen. Nach dem Krieg wanderte er in die USA aus und kehrte 2012 nach Leer zurück, wo er sich bis heute als Zeitzeuge engagiert. 2023 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Leer ernannt, und seit 2020 trägt das Gymnasium in Rhauderfehn seinen Namen.
Sein jahrzehntelanger Einsatz gegen Rechtsextremismus bleibt auch im hohen Alter ungebrochen. Im Februar 2025 kündigte er an, sein Bundesverdienstkreuz aus Protest gegen die Zusammenarbeit der CDU mit der AfD in Migrationsfragen zurückzugeben. Immer wieder warnt er davor, dass sich die Geschichte wiederholen könnte. „Man darf niemals aufhören, aufzuklären“, betont er in seinen Vorträgen.
Die geplanten Feierlichkeiten würdigen nicht nur sein Leben, sondern auch seinen unermüdlichen Kampf gegen das Vergessen und gegen rechtsextreme Tendenzen.