Foto von Albrecht Weinberg mit Bundesverdienstkreuz 2017 von Badmanontour, lizenziert unter CC BY-SA 4.0.

Albrecht Weinberg: Ein Leben gegen das Vergessen

Am 7. März 2025 feierte Albrecht Weinberg seinen 100. Geburtstag. Der Holocaust-Überlebende wurde 1925 in Rhauderfehn, Ostfriesland, geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. In einer Zeit, in der rechtsextreme Strömungen erneut an Einfluss gewinnen, ist seine Lebensgeschichte ein Aufruf, sichzu engagieren.

Kindheit und Verfolgung

Weinberg erlebte als Kind eine glückliche Kindheit in Ostfriesland, bis die Nationalsozialisten mit ihrer antisemitischen Politik das Leben der jüdischen Bevölkerung zunehmend bedrohten. Mit seiner Familie wurde er deportiert und überlebte mehrere Konzentrationslager, darunter Auschwitz, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Während des Holocausts verlor er fast seine gesamte Familie.

Nachkriegszeit und Rückkehr nach Deutschland

Nach der Befreiung wanderte Albrecht Weinberg mit seiner Schwester in die USA aus und baute sich dort ein neues Leben auf. Er wollte nie zurückkommen. Eine erste Annäherung fand 1985 statt, als seine Schwester und er sich mit anderen jüdischen Überlebenden in Leer trafen. 2012 wurde seine Schwester sehr krank und die Beiden übersiedelten nach Deutschland, wo seine Schwester Friedel im Mai 2012 starb. Seither setzt er sich aktiv als Zeitzeuge dafür ein, die Erinnerung an die Gräueltaten des Holocausts wachzuhalten und junge Menschen über die Gefahren von Intoleranz und Hass aufzuklären.

Engagement und öffentliche Wahrnehmung

Im Laufe der Jahre erhielt Weinberg zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit als Zeitzeuge, darunter das Bundesverdienstkreuz. Doch im Januar 2025 sorgte er für Schlagzeilen, als er ankündigte, diese Ehrung zurückzugeben. Anlass war eine Abstimmung im Bundestag, bei der ein Antrag mit Unterstützung der AfD eine Mehrheit erhielt. Für Weinberg war dies ein alarmierendes Zeichen für den politischen Rechtsruck in Deutschland.

Autobiografie und mediale Präsenz

2024 veröffentlichte Weinberg seine Autobiografie mit dem Titel „Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm“. Darin schildert er eindrucksvoll seine Erlebnisse während der NS-Zeit und seine Überlebensgeschichte. Auch in Dokumentarfilmen wurde seine Geschichte festgehalten. Besonders anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz im Januar 2025 gab er zahlreiche Interviews, in denen er seine Erfahrungen teilte und vor den Gefahren eines wiederauflebenden Rechtsextremismus warnte.

Ein Vermächtnis für kommende Generationen

Albrecht Weinberg ist ein lebendes Symbol für Widerstand und Erinnerung. Er sagt uns, wachsam zu bleiben und uns für eine tolerante und friedliche Gesellschaft einzusetzen.


Eine sehr sehenswertes Graphic Novel Video: Jahrhundertzeugen: Albrecht Weinberg

Albrecht Weinbergs Autobiografie ist eine eindringliche Erinnerung an die Schrecken des Holocausts. Seine Worte sind klar, schmerzhaft und dennoch voller Menschlichkeit. Das Buch bewegt zutiefst und zeigt, warum Erinnern so wichtig ist. Eine Lektüre, die betroffen macht und gleichzeitig dazu aufruft, wachsam zu bleiben. Absolut empfehlenswert für alle, die Geschichte nicht nur verstehen, sondern fühlen wollen. Bei Amazon kaufen

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